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5 Programme, aus denen KI-Projekte jetzt Fördermittel erhalten

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Künstliche Intelligenz (KI) ist die Schlüsseltechnologie der vierten Industriellen Revolution. Wir bei Fieldfisher betreuen Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Öffentliche Einrichtungen bei der Entwicklung und Implementierung von KI-Systemen. Das Potential von KI hat auch der Staat erkannt und verschiedenste Fördertöpfe für KI-Projekte geschaffen. Fünf wichtige Programme wollen wir Ihnen heute vorstellen.
 

Eine ausführliche Übersicht zu diesem Thema erhalten Sie in unserem vergangenen Webinar: Fördermittel-Basics für KI- und Technologieunternehmen.
 

Wir ermitteln für Sie auch gerne das passende Programm im Rahmen eines Fördermittel-Quick-Checks. Diesen bieten wir kostengünstig und schnell an. Sprechen Sie uns gerne dazu an.

Der Beitrag gibt den Stand zum 29.03.2022 wieder.
 


Wo sind Fördermittel zu finden?

Es ist oftmals nicht leicht, Fördermittel zu finden. Die bekannteste Anlaufstelle dafür ist www.foerderdatenbank.de – ein Angebot des Bundes. Die Plattform ist bewährt, enthält die wichtigsten Fördermittel – und ist leider auch sehr unübersichtlich.

Die Autoren haben daher auch die Plattform www.foerdermittelnetzwerk.de gegründet. Dort gibt es nicht nur umfangreiche Übersichten zu Fördermitteln in verschiedenen Bereichen, sondern auch viele grundlegende Materialien zu Fördermitteln. Sie helfen Unternehmen bei der Antragstellung. Sie können sich dort kostenlos registrieren.

 

Wer vergibt Fördermittel?

Für KI-Projekte kommen sehr viele verschiedene Fördertöpfe in Betracht. Es ist sorgfältig abzuwägen, welcher Fördertopf der passende ist. Es gibt also nicht "die eine Förderung". Wichtig ist dabei, die möglichen Zuwendungsgeber für eine Förderung zu unterscheiden.

Als Zuwendungsgeber kommen in Betracht:
  • Die Europäische Union vergibt auch direkt Fördermittel in sogenannten "Calls". Diese sind allerdings für sehr große Projekte gedacht und kommen bei Hochtechnologievorhaben in Betracht. Davon zu trennen ist die Vergabe von EU-Mitteln, z.B. aus den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), über die Mitgliedstaaten.
  • Der Bund vergibt aus seinem eigenen Haushalt selbst Fördermittel, beispielsweise über die Bundesministerien oder die KfW. In diesen Fällen ist der Bund selbst Zuwendungsgeber.
  • Aber auch die Bundesländer vergeben selbst Fördermittel mit eigenen Programmen.
  • Schließlich können auch Städte und Gemeinden selbst in Einzelfällen Fördermittel vergeben.
  • In seltenen Fällen stehen auch gemeinnützige Stiftungen als Zuwendungsgeber zur Verfügung, die besondere Projekte, insbesondere mit sozialem Charakter, entsprechend unterstützen.

Es ist also notwendig, sich umzuschauen. Wir stellen nachfolgend fünf ausgewählte Fördertöpfe aus unserer Praxis vor. Dabei wird es sich ausschließlich um Bundesprogramme handeln.

 

1. "Künstliche Intelligenz für das Gemeinwohl"

Für einige KI-Projekte, die sich auf eine Förderung des Gemeinwohls konzentrieren, kann das Programm "Künstliche Intelligenz für das Gemeinwohl" interessant sein. Näheres zum Programm finden Sie hier.

Die wichtigsten Kernpunkte:
  • Zuwendungsgeber ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
  • Gefördert werden Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Öffentliche Einrichtungen, gemeinnützige privatrechtliche Unternehmen, Verbände und Vereinigungen.
  • Als Förderung erhalten Förderberechtigte einen Zuschuss, dessen Höhe von der jeweiligen Maßnahme abhängig ist und in der Regel bis zu 90 % der zuwendungsfähigen Ausgaben beträgt. Pro Antrag können jährlich je nach Voraussetzungen entweder maximal 250.000 EUR oder 300.000 EUR empfangen werden.
 
Gefördert werden KI-Projekte in den folgenden zwei Schwerpunkten:
  • Grundlagen für gemeinwohlorientierte "Künstliche Intelligenz" schaffen sowie
  • gemeinwohlorientierte "Künstliche Intelligenz" entwickeln und erproben.
 
Dazu zählen insbesondere Vorhaben in den folgenden Bereich:
  • Entwicklung KI-basierter Anwendungen, zur Stärkung sozialer und gesellschaftlicher Teilhabe sowie ehrenamtlichem Engagement.
  • Optimierung und Erweiterung von menschenorientierten und zivilgesellschaftlichen Angeboten und Leistungen, z.B. KI-basierte Anwendung für Beratungsleistungen.
  • Anpassung bestehender KI-basierter Lösungen an die Bedürfnisse und Anforderungen gemeinwohlorientierter Organisationen aus der Zivilgesellschaft sowie der Bürger:innen.
  • Ferner KI-bezogene Forschungs-, Entwicklungs- und Innovations-Ansätze. Z. B. Big Data mit Gemeinwohlbezug.

Für wen ist dieses Programm geeignet? Für Förderberechtigte, die KI-Angebote mit Bezug zum Gemeinwohl entwickeln. Das Programm ist aber auch für Forschungseinrichtungen und Hochschulen interessant, da eine Förderung von Forschungsprojekten möglich ist.

Was spricht gegen diese Förderung? Das Antragsverfahren kann Zeit in Anspruch nehmen. Insbesondere können lediglich gemeinnützige privatrechtliche juristische Personen (im Sinne der §§ 54 ff. Abgabenordnung) gefördert werden.

 

2. "DeepTech Future Fonds (DTFF)“

Wer mit seinem KI-Projekt noch höher hinaus will, sollte sich den "DeepTech Future Fonds" ansehen – er richtet sich vor allem an Unternehmen mit dem Potential zum "Unicorn". Einzelheiten zu dem Programm finden Sie hier.

Die wichtigsten Kernpunkte:
  • Zuwendungsgeber ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
  • Mögliche Zuwendungsempfänger sind Unternehmen und Existenzgründer im Bereich DeepTech mit Sitz oder Betriebsstätte in Deutschland
  • Als Förderung ist eine Beteiligung bis zu EUR 30 Mio. pro Unternehmen vorgesehen. Der Fonds investiert nur gemeinsam mit privaten Beteiligungsgebern und spiegelt deren Investment.

Gefördert werden schnell wachsende Start-Ups im Bereich der Hochtechnologie (DeepTech):
  • Gefördert werden aussichtsreiche Start-ups auf dem Weg zur Kapitalmarktreife mit tragfähigen Geschäftsmodellen, die einen längerfristigen Entwicklungszyklus und einen hohen Finanzbedarf haben.
  • Der Fokus liegt auf Unternehmen aus den Bereichen Industry 4.0/ IoT, Robotik, KI, Quantencomputing, Blockchain und Prozess-Automatisierung.
  • Gefördert werden aber auch Unternehmen mit einem technologiebasierten Geschäftsmodell wie beispielsweise Digital Health, New Energy, Fintech, Smart City und ausgewählte Biotech-Bereiche.

Das Unternehmen muss das Potenzial haben, sich zu einem Marktführer zu entwickeln. Private Kapitalgeber wie Evergreen-Fonds, börsennotierte Beteiligungsgesellschaften, Stiftungen, Family Offices, Privatunternehmen oder Business Angels müssen einen langfristigen Anlagehorizont haben und auf ein nachhaltiges Wachstum ihrer Beteiligungen setzen.

Für wen ist dieses Programm geeignet? Für KI-Projekte, die besonders viel Kapital brauchen und bereit sind, neben privaten Investoren auch den Staat an Bord zu holen. Hierbei kann auch interessant sein, durch die staatliche Beteiligung staatliche Kanäle zu öffnen und staatliches Wohlwollen zu schaffen – gegebenenfalls öffnen sich so Türen, die sonst geschlossen blieben.

Was spricht gegen diese Förderung? Die staatliche Beteiligung kann ein schnelles Wachstum auch lähmen. Lassen Sie uns über Vor- und Nachteile sprechen.

 

3. "Erforschung, Entwicklung und Nutzung von Methoden der Künstlichen Intelligenz in KMU"

Für Unternehmen aus dem Bereich der KI kann dieses Programm besonders interessant sein. Details finden Sie hier.

Die wichtigsten Eckpunkte:
  • Zuwendungsgeber ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
  • Um die Förderung können sich Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen bewerben.
  • Die Förderung wird als Zuschuss gewährt.

Gefördert werden Einzel- oder Verbundvorhaben zu folgenden Themen:
  • automatisierte Informationsaufbereitung,
  • digitale Assistenten,
  • Computer Vision/Bildverstehen,
  • Sprach- und Textverstehen,
  • datengetriebene Systeme und Datenengineering sowie
  • Grundfragen zu intelligenten Systemen.

Dabei muss das Unternehmen mit seiner KI-Anwendung in einem dieser Bereiche arbeiten:
  • erneuerbare Energien, Ökologie und Umweltschutz,
  • Logistik, Mobilität und Automobil,
  • Produktionstechnologien, Prozesssteuerung und Automatisierung,
  • innovative nutzerorientierte Dienstleistungen sowie
  • Daten- und IKT (Informations- und Kommunikationstechnologien)-Wirtschaft.

Sie erhalten die Förderung als Zuschuss für einen Zeitraum von meistens 2 bis höchstens 3 Jahren – maximal beträgt die Förderung EUR 100.000 pro Jahr.

Für wen ist dieses Programm geeignet? Für Unternehmen, die KI-Angebote entwickeln.

Was spricht gegen diese Förderung? Das Antragsverfahren kann Zeit in Anspruch nehmen.
 
 

4. "Projekte im Rahmen der europäischen EUREKA-Cluster"

Wenn Sie sich als deutsches Teilkonsortium an europäischen Clustern und Joint Calls im Rahmen der Forschungsinitiative EUREKA beteiligen möchten, ist für Sie das Bundesprogramm "Projekte im Rahmen der europäischen EUREKA-Cluster" von Bedeutung. Die Einzelheiten finden Sie hier.

Die wichtigsten Eckpunkte:
  • Zuwendungsgeber ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
  • Förderungsberechtigt sind Unternehmen sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen.
  • Die Förderung wird als Zuschuss für einen Zeitraum von normalerweise bis zu drei Jahren gewährt. Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft erhalten meist eine Anteilfinanzierung in Höhe von 50 % der förderungsfähigen Kosten.
 
Gefördert werden deutsche Teilkonsortien im Rahmen bi- und multilateraler europäischer Verbundvorhaben, die vorrangig in zwei Bereichen zu folgenden Themen und Bereichen forschen:
  • Im Bereich Softwareinnovationen: z. B. Künstliche Intelligent, Software Engineering sowie Digitalisierung und softwareintensive eingebettete Systeme. Zu beachten ist dabei, dass sich Förderungen im Bereich Softwareinnovationen nur an die Branchen Mobilität, Automatisierung, Gesundheit, Medizintechnik, Dienstleistungen, Energie und Umwelt richten.
  • Im Bereich Mikroelektronik: z. B. Electronic Design Automation (EDA), Spezialprozessoren für Edge-Computing und KI sowie neuartige, intelligente und vernetzte Sensorik.
 
Ziel des Programmes ist es, die Innovationsdynamik der deutschen Industrie bei der fortgeschrittenen vorwettbewerblichen Forschung und Entwicklung zu stärken. Dies geschieht durch die nationale Förderung deutscher Partner in internationalen Kooperationen, durch die ein Mehrwert für alle beteiligten Projektpartner generiert wird.

Für wen ist dieses Programm geeignet? Für Unternehmen sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen, die vorwettbewerbliche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, insbesondere in den Clustern ITEA 4 und Xecs leisten.

Was spricht gegen diese Förderung? Die Förderung ist lediglich für deutsche Teilkonsortien im Rahmen bi- und multilateraler europäischer Verbundvorhaben geeignet und unterliegt damit restriktiven Voraussetzungen. Darüber hinaus kann das Antragsverfahren Zeit in Anspruch nehmen. Die Ergebnisse des geförderten Vorhabens dürfen grundsätzlich nur in Deutschland oder dem EWR und der Schweiz wirtschaftlich verwertet werden. Ausnahmen sind nur bei vorheriger Zustimmung des BMBF möglich.

 

5. "Digital GreenTech – Umwelttechnik trifft Digitalisierung"

Für KI-Projekte im Bereich der Umwelttechnik kann auch das Programm "Digital GreenTech – Umwelttechnik trifft Digitalisierung" interessant sein. Details finden Sie hier.

Die wichtigsten Eckpunkte:
  • Zuwendungsgeber ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
  • Um die Förderung können sich Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Kommunen, Verbände/Vereinigungen sowie Öffentliche Einrichtungen bewerben.
  • Die Förderung wird als Zuschuss für projektbezogene Kosten gewährt. Regelmäßig werden diese Kosten bis zu 50 % anteilfinanziert.

Gefördert werden Einzel- und Verbundprojekte zu Lösungen von Umwelttechnik und Informations- sowie Kommunikationstechnik in den Bereichen:
  • Wasser- und Kreislaufwirtschaft,
  • Geotechnologien und
  • Landmanagement.

Eine Förderung ist für folgende inhaltliche Schwerpunkte möglich:
  • Daten intelligent nutzen: Projekte zur Entwicklung von Lösungen zur Nutzung großer Datenmengen von der Erfassung bis zur Auswertung.
  • Systeme vernetzen: Projekte, die Vernetzung, Kooperation und intelligente Regelungen von Systemen zum Gegenstand haben und zu mehr Effizienz und Ressourcenschonung beitragen können.
  • Autonome Systeme schaffen: Projekte zur Erforschung autonomer Systeme, die selbständig handeln und Menschen in zahlreichen Kontexten unterstützen können.
  • Digitale Interaktionen: Entwicklung und Anwendung ressourcenschonender Umwelttechnologien, die die An und Einbindung von Menschen mitberücksichtigen.

Für wen ist dieses Programm geeignet? Gerade für Hochschulen oder außeruniversitäre Einrichtungen von Relevanz. Diese können – anders als gewerbliche Unternehmen – regelmäßig bis zu 100 % der zuwendungsfähigen Ausgaben erhalten. Hochschulen oder Unikliniken können sogar neben der Ausgabenbezuschussung eine Projektpauschale in Höhe von 20 % erhalten.

Was spricht gegen diese Förderung? Bei gewerblichen Unternehmen wird eine angemessene Eigenbeteiligung – grds. mindestens 50 % der entstehenden zuwendungsfähigen Kosten – vorausgesetzt. Kann dieser nicht aufgebracht werden, ist eine Förderung grundsätzlich ausgeschlossen.

 

Ausblick

Hier konnten nur einige wenige Programme vorgestellt werden. Es gibt sehr viele für KI-Projekte interessante Fördermittelprogramme. Sprechen Sie uns gerne an, wir unterstützen Sie gerne bei der Identifikation von geeigneten Programmen und bei der Antragstellung.

Zudem beraten wir auch mit unserem Wissen, wie KI-Projekte sich z.B. durch Kooperationen noch bessere Chancen auf eine Förderung sichern könnten. Melden Sie sich einfach bei Dennis Hillemann und Tanja Ehls und lassen Sie uns ins Gespräch kommen.

 

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